Die Künstlerin über ihr Leben und ihr kreatives Schaffen:

Während andere Kinder die Welt begreifen, indem sie auf die Dinge zu gehen, sie berühren und verstehen lernen, war mein Weg in die Welt ein anderer. Durch Flucht und Hunger war ich dermaßen unterernährt, so dass ich erst im Alter von 4 Jahren laufen lernte.

Ich habe meine Umgebung durch meine Augen kennen gelernt und durch erste Zeichnungen versucht zu verstehen. Solange ich mich zurückerinnern kann habe ich mich zeichnend versucht mit meiner Umgebung auseinander zu setzen.

So ist es auch mein Leben lang geblieben. Ich lasse den Betrachter meiner Bilder an meiner Auseinandersetzung mit meiner Umgebungswelt teilnehmen. Im besten Fall verstummt der Betrachter und steht still und beginnt eine friedliche Kommunikation mit sich und dem Bild.

Ich gehe nicht auf die Bilder zu, sondern sie kommen zu mir.

Landschaften die ich während meinen Fahrten gesehen habe, verdichten sich zu Bildern, es sind keine konkreten Landschaften und doch gesehene.

Wenn ich den Entstehungsprozess eines neuen Bildes beginne gibt es zwei Bedingungen: Erstens muss ich mich innerlich friedlich fühlen, alle Unzufriedenheiten und Zweifel die mich oft plagen müssen für eine Weile verstummen, ich stelle sie in eine Ecke und bitte sie erst einmal die Klappe zu halten. Zweitens: ich muss mich frei fühlen auf all meine erworbenen Fähigkeiten und erlernten Techniken zurückgreifen zu können. Aus dieser Freiheit entsteht etwas Neues, spielerisch leicht, mutig und gewagt.

Und so hoffe ich den Betrachter meiner Bilder mit zu nehmen, für einen kurzen Moment, in meine freie und friedliche Welt. Ausruhen können von Krieg und Katastrophen, Nachrichten und politischen Ereignissen, die uns den Schlaf rauben können. Einfach sehen ohne Wertungen.

Wenn ich in einem Betrachter etwas auslösen möchte, dann sind es Momente des Friedens.